Club der Denker
Club der Denker  
 
  Der gemeine Denker 26.04.2025 08:21 (UTC)
   
 
Wir wollen hier den "Denker" erläutern:

Geschrieben von Hugo de Saint Victor, Didascalion, um 1128:

Ihr habt den Plato gehört, ihr werdet auch den Chrysippus hören. Im Sprichwort heißt es: „Was du nicht weißt, weiß vielleicht ein Eselein." Niemandem ist es gegeben, alles zu wissen; aber es gibt hinwiederum auch niemanden, dem nicht von Natur aus irgendeine Geistesgabe zuteil geworden wäre. Der verständige Leser hört daher alle gern, liest alles, verachtet kein Schriftwerk, keine Person, keine Lehre. Unterschiedslos such er bei allen das, was ihm, wie er sieht, abgeht, und er betrachtet nicht, wieviel er weiß, sondern wieviel er nicht weiß. Deshalb wird auch jener Ausspruch des Plato angeführt: „Ich will lieber bescheiden von anderen lernen, als unbescheiden anderen mein eigenes Wissen aufdrängen." ...
Wie bei den Tugenden, so gibt es auch bei den Wissenschaften bestimmte Stufen. Aber du sagst mir: Vieles finde ich in den geschichtlichen Büchern, was mir keinen Nutzen zu bringen scheint; warum soll ich mich mit solchem beschäftigen? Gut! Es gibt zwar viele Stellen in der heiligen Schrift, die, für sich allein betrachtet, nichts Begehrenswertes zu enthalten scheinen. Wenn du dieselben aber mit anderen Stellen, mit welchen sie in Verbindung stehen, vergleichst und in ihrem Zusammenhang abzuwägen beginnst, so wirst du einsehen, daß dieselben ebenso notwendig wie angemessen sind. Einige Stellen sind an und für sich wissenswert; wiewohl andere Stellen an und für sich unserer Mühe nicht wert erscheinen, so darf man solche nicht sorglos beiseite liegen lassen, weil ohne sie jene Stellen der ersten Art nicht deutlich verstanden werden können. Lerne alles; später wirst du einsehen, daß nichts überflüssig ist. Beschränktes Wissen bringt keine Freude.

Dieser alte Text beschreibt den Intellektuellen, das anzustrebende Ideal doch ganz gut.
Der gebildete Mensch, der weltoffene Mensch, wie er bemerkenswerter schon Weise im 12. Jahrhundert beschrieben wird, ist der perfekte Denker.
 
  Übersicht
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

All rights reserved.
  Uhrzeit (GMT+1)
  Unsere Mail-Adresse:
club-der-denker@gmx.de
  Spruch der Woche
In denen ihr der Menschheit Schnitzel kräuselt
("Faust: der Tragödie erster Teil" von Johann Wolfgang Goethe, Vers 555)
  Paragraph der Woche
Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Sachsen-Anhalt, 4.Jahrgang, Magdeburg, den 01.April 1993, Nr. 15 (BoA)

§ 1 Definition
Der Abort, umgangssprachlich auch Toilette genannt, besteht aus einem trichterförmigen Porzellanbecken zur Aufnahme der Exkremente mit einem klappbaren, auf dem Sitzrand angebrachten Sitzstück.

§ 2 Anwendungsbereich
Diese Benutzungsordnung gilt für die Darmentleerung in allen Aborten in Behörden, Dienststellen und öffentlichen Gebäuden des Landes Sachsen-Anhalt

§ 3 Sitzgebot
Die Toilette darf nur im Sitzen benutzt werden. Die stehende Benutzung ist nur an Urinalen erlaubt. Deren Benutzung ist in der Benutzungsordnung für Urinale (BoU) geregelt.

§ 4 Vorbereitungen
Vor dem Hinsetzen auf das Sitzstück sind die Beinkleider bis zu den Knien herunter zu schieben.

§ 5 Sitzposition
Der Benutzer setzt sich unter gleichzeitigem Anheben der Oberbekleidungsstücke so tief in die Hocke, bis das Gesäß in die Sitzaufnahme einrastet. Das Gewicht des Körpers ist gleichmäßig, gleichseitig verteilt, der Oberkörper leicht nach vorn geneigt. Die Ellenbogen ruhen auf dem Muskelfleisch der Oberschenkel, der Blick ist frei geradeaus gerichtet.

§ 6 Darmentleerung
Unter ruhigem Ein- und Ausatmen drängt der Benutzer unter gleichmäßigem Anspannen der Bauchmuskulatur den Ausscheidungsreifen Inhalt des Mastdarms bei gleichzeitigem Entspannen des Afterschließmuskels in den dafür vorgesehenen Durchbruch des Porzellanbeckens. Die Äußerung von gutturalen Stimmlauten, umgangssprachlich auch Ächzen oder Stöhnen bezeichnet, ist auf das absolut notwendige Maß zu beschränken.

§ 7 Sichtkontrolle
Nach beendeter Prozedur steht der Benutzer auf, macht eine Drehung um 180° nach links und nimmt eine Sichtkontrolle der Exkremente vor. Bei Auffälligkeiten ist eine Stuhlprobe sicherzustellen und an das nächstliegende Gesundheitsamt zu übersenden.

§ 8 Reinigung des Rektums
Der dafür vorgesehenen Einrichtung sind Reinigungsfähnchen (14x10cm, einlagig) in ausreichender Stückzahl, höchstens jedoch 5, zu entnehmen. Das Reinigungsfähnchen wird mit dem Daumen und Zeigefinger der rechten Hand erfasst und von hinten der Reinigungszone, das ist der Bereich zwischen den Gesäßbacken, zugeführt. Das Reinigungsfähnchen wird unmittelbar vor den äußeren Geschlechtsorganen fest an den Körper gedrückt und mit einer ziehenden Bewegung bis unmittelbar vor das Steißbein geführt. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis mindestens ein Blatt sauber erscheint, sofern dazu nicht die Verwendung von mehr als 5 Reinigungsfähnchen erforderlich ist. Im Bedarfsfall sind die Reinigungsfähnchen beidseitig !!! zu benutzen. Die benutzten Reinigungsfähnchen dürfen nicht mitgenommen werden, sondern sind ebenfalls in das Porzellanbecken zu entsorgen.

§ 9 Reinigung des Aborts
Nach Benutzung des Aborts ist zwingend die Spülung zu betätigen. Eine Delegierung dieser Tätigkeit an andere ist ausdrücklich verboten. Nach dem Spülvorgang verbleibende Exkrementanhaftungen sind mit der dafür vorgesehenen Reinigungsbürste manuell zu entfernen.

§ 10 Verlassen des Aborts
Vor dem Verlassen der Entleerungskabine sind die Beinkleider wieder in die Ausgangsposition zu bringen. Bei Auftreten unangenehmer Gerüche ist das Öffnen einer Lüftungsklappe angezeigt. Eine abschließende Reinigung der Handinnenflächen wird anheim gestellt.

§ 11 Inkrafttreten
Diese Benutzungsordnung tritt am Tag nach ihrer Veröffentlichung in Kraft
  Sonder-Box: Die 3 Siebe des Sokrates
Zum weisen Sokrates kam einer und sagte: "Höre, Sokrates, das muß ich dir erzählen!"

"Halte ein!" unterbracht ihn der Weise, "hast du das, was du mir sagen willst,
durch die 3 Siebe gesiebt?" - "Drei Siebe?", fragte der andere voller Verwunderung.

"Ja, guter Freund! Laß sehen, ob das, was du mir sagen willst, durch die 3 Siebe hindurchgeht:
Das erste ist die Wahrheit. - Hast du alles, was du mir erzählen willst, geprüft, ob es wahr ist?"
"Nein, ich hörte es jemanden erzählen und..."

"So, so! Aber sicher hast du es im zweiten Sieb geprüft. - Es ist das Sieb der Güte.
Ist das, was du mir erzählen willst, gut?" - Zögernd sagte der andere: "Nein, im Gegenteil..."

"Hm", unterbrach ihn der Weise, "so laßt uns auch das dritte Sieb noch anwenden. -
Ist es notwendig, daß du mir das erzählst?" - "Notwendig nun gerade nicht ..."

"Also”, sagte lächelnd der Weise, "wenn es weder wahr noch gut noch notwendig ist,
so laß es begraben sein und belaste dich und mich nicht damit."

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
( Sokrates wurde um 470 v. Chr. in Athen geboren und 399 v. Chr. zum Tode durch Vergiften (Schierlingsbecher) verurteilt. Er gilt als Urvater der Philosophie. Da Sokrates selbst keine Schriften hinterlassen hat, verdanken wir seine Gedanken und Ideen vorwiegend seinem Schüler Platon.)

Club der Denker Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden